Axel Bosses‘ fünftes Album „Kraniche“ ist mit gemischten Gefühlen zu hören. Allen „Schönste Zeit“ wirkt melancholisch, ist auch das greifbarste und ehrlichste Lied des Albums. Die restlichen Songs wirken teilweise verkrampft. Der Braunschweiger Singer/Songwriter versucht, seinen Songs zusätzlich Leben einzuhauchen, indem er gleich dem Motto Nomen est omen melodische Kniffe anwendet, um den Zuhörer mehr in die Thematik einzubinden. „Müßiggang“ wird durch behäbige Offbeats unterlegt, „Vive La Dance“ durch die Drummachine dominiert und „Istanbul“ mit orientalischen Klängen gespickt. Eine gute Idee, allerdings fehlt es irgendwie an Überzeugungskraft. Auch die Texte klingen wie aus der „Singer-Songwriter- Anleitungskiste“: Liebe, Natur, Melancholie, Ängste, das Leben an sich mit seinen Ecken und Kanten. Ok, genretypisch eben. Aber auch nichts Neues und Innovatives.
Das Album melodisch mit Innovation zu würzen war vielleicht ein gut gemeinter Versuch, der jedoch größtenteils nicht glaubwürdig gesetzt wurde. Da hat man schon überzeugenderes gehört. So klingt das Album ziemlich künstlich und aufgesetzt, da wo es eigentlich sprudelnder Quell der Inspiration zu sein versucht und den Zuhörer auf eine Reise mitnehmen möchte. Schade.
Tourdaten:
14.04.2013 Saarbrücken Garage
15.04.2013 Köln E-Werk
16.04.2013 Dortmund FZW
18.04.2013 Erfurt Stadtgarten
19.04.2013 Leipzig WerkII
20.04.2013 München Muffathalle
22.04.2013 Nürnberg Hirsch
Schulnote: 2-